Alljährlich schwärmen die Bienen zu tausenden aus, bilden eine schwirrende Wolke und sammeln sich unweit ihres Zuhauses um die Königin herum: Der Bienenschwarm ist ein Naturerlebnis der besonderen Art.
Warum?
Der Bienenschwarm ist die natürliche Volksvermehrung der Honigbienen. Ein Volk entscheidet sich zum Ausschwärmen, wenn zum Beispiel Platzmangel in der bestehenden Bienenbehausung herrscht. Meistens ist dies im Spätfrühling der Fall (Ende April / Mai). Dann verlassen etwa 2/3 der Bienen mit der bestehenden Königin die Beute. Sie sammeln sich unweit davon in einer Bienentraube. Sie verharren, bis die Kundschafterbienen ein neues Zuhause gefunden haben. Ist dies soweit, dann erhebt sich der gesamte Bienenschwarm wieder in die Lüfte und zieht um.
Wie funktioniert das Schwärmen?
Kommt ein Bienenvolk in die Schwarmstimmung, so legen die Arbeiterinnen am Rande der Brutwaben eine bzw. mehrere besondere Brutzellen an, die Königinnen-Zellen. Die Königin wird ermuntert, dort hinein ein «Königinnen-Ei» zu legen, welches sich vom Larvenstadium über die Puppe bis hin zur fertigen neuen Bienenkönigin entwickelt. In deren Entwicklungszeit muss die alte Königin wieder flugtauglich werden. Sie wird durch den Stock getrieben, die Eierproduktion kommt zum Stillstand, ihr Hinterleib schrumpft und sie verliert dadurch 25 % ihres Gewichtes.
Auszug aus dem Bienenstock
Ist die neue Königin schlupfreif und die Bienen und die Königin bereit, erfolgt der «Anpfiff» und tausende von Bienen verlassen wie in einem Bienen-Wasserfall in Sekundenschnelle den Stock. Die Bienenwolke schwebt locker in den Lüften vor der Beute bis die Spürbienen ihren Gefährtinnen und Gefährten den Weg zum Sammelplatz angezeigt haben. In wenigen Minuten versammelt sich die ganze Bienenmasse z.B. an einem Ast und verharrt der Dinge, die da kommen werden.
Wie weiter?
Die meisten Bienen verharren still an der Bienentraube, die Königin geschützt in ihrer Mitte. Kundschafterbienen suchen derweil nach einem neuen Zuhause. Finden sie etwas Geeignetes werben sie mit einem Schwänzeltanz auf der Bienentraube für die neue Fundstelle. Dies ermutigt weitere Bienen, sich das gewählte Zuhause anzusehen. Finden sie es ebenfalls für geeignet, werben so immer mehr Bienen für die neue Stelle. Ist man sich einig, werden die restlichen, starr verharrenden Bienen durch Rütteln aufgeweckt und es wird ihnen signalisiert, dass es Zeit ist, die Flugmuskeln wieder aufzuwärmen. Sind alle Bienen und natürlich auch die Königin wach und auf Flugtemperatur von 35 Grad aufgeheizt, erhebt sich der ganze Schwarm in die Lüfte und zieht um.
Wissenswertes
Im Inneren eines Bienenschwarms bleibt die Temperatur konstant bei 35 Grad. Diese Wärme wird direkt durch den Stoffwechsel der Bienen erzeugt. Verschiedene Lüftungskanäle durch die Schwarmtraube sorgen für eine Belüftung bis ins Innere.
Die Inspektion eines neuen Zuhauses nimmt gegen 40 Minuten Zeit in Anspruch. Die Bienen «vermessen» dabei den vorhandenen Innenraum (z.B. eines hohlen Baumes) und können so berechnen, ob der Platz ausreichend ist und ob sich genug Honigwaben und Brutwaben anlegen lassen, damit das Volk den Winter überleben kann.
Was tun, wenn ein Bienenschwarm entdeckt wird?
Da Honigbienenvölker in der Natur leider alleine keine grosse Überlebenschancen haben, (die Honigbienen finden meistens zu wenig Futter und keinen idealen Nestplatz) sind wir Imker daran interessiert, die Bienenschwärme wieder einzufangen und ihnen ein sicheres Zuhause anzubieten.
Fast herzförmig hat sich dieser Bienenschwarm im Hasel gesammelt.
Wenn Se einen Bienenschwarm entdeckt haben, melden Sie dies bitte Ihrem Imker in der Region, damit er ihn einfangen kann. Auf der nachfolgenden Liste sind unsere «Schwarmfänger» im Freiamt aufgeführt.
Name |
Telefon |
Gebiet |
Peter Eppenberger |
079 658 16 14 |
Auw |
Patricia Honegger |
079 434 43 53 |
Bellikon |
Martin Wiederkehr |
056 668 17 12 |
Benzenschweil |
Rebekka Loosli |
079 225 99 37 |
Besenbüren |
Adrian Meier |
079 655 25 83 |
Dintikon |
Thomas Schurtenberger |
079 315 57 28 |
Fenkrieden |
Jakob Wiederkehr |
079 515 35 29 |
Jonen |
Samaya Sandmeier |
079 417 09 36 |
Kallern |
Bruno Heggli |
079 669 36 27 |
Merenschwand |
Markus Müller |
079 419 53 29 |
Mühlau |
Rolf Bonetti |
079 786 30 01 |
Muri |
Kurt Käser |
076 651 24 42 |
Oberrüti |
Raphael Stadelmann |
076 564 65 14 |
Ottenbach |
Benjamin Burkart |
079 338 01 09 |
Waltenschwil |